Die KinderVilla
...weil Ihr Kind etwas Besonderes ist
Eingewöhnung

Das Thema Eingewöhnung ist eines der wichtigsten Themen in der Kinderbetreuung

Oft ist es so, dass Eltern dringend eine Betreuung suchen und keine Zeit mehr für eine lange Eingewöhnungsphase haben. Es lohnt sich jedoch, diese Zeit zu investieren, denn: Eine Untersuchung in Berliner Kinderkrippen ergab, dass Kinder, die in den ersten drei Tagen in der Krippe während der gesamten Zeit von einem Elternteil begleitet wurden, in der Folgezeit viermal weniger krank wurden als andere Kinder. In genauen Beobachtungsstudien fand man heraus, dass abrupte, länger andauernde Trennungen auf kleine Kinder wie ein Schock wirken. Auch wenn ein Kind sich in einer solchen Situation scheinbar anpasst und nach kurzer Zeit aufhört zu weinen, verkraftet es die Trennung nicht. Denn meist sind sie sich der Beziehung zu der Betreuungsperson einfach noch nicht sicher, das zeigen sie z.B. durch fortwährendes Anklammern oderAbwehr von Körperkontakt.

Außerdem wissen jüngere Kinder noch nicht, dass eine Person, die nicht zu sehen ist, trotzdem noch existiert und zurückkommen kann.

Kleine Kinder brauchen Zeit, um eine Beziehung zu einer neuen Betreuungsperson zu knüpfen, und zwar mit einem Elternteil als "sichere Basis" im Hintergrund. Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn sich das Kind von der Betreuungsperson trösten lässt, nachdem Sie gegangen sind.

Noch ein wichtiger Punkt spielt bei der Eingewöhnung eine Rolle: Wenn Mütter sich (vielleicht unbewusst) noch gar nicht von ihrem Kind trennen wollen, klappt die Eingewöhnung meist nicht so gut. In der Eingewöhnungszeit haben auch Sie Gelegenheit sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Zusammenfassend kann man also sagen: Kinder, die von ihren Müttern (oder einer anderen nahen Bezugsperson) so lange begleitet werden, bis sie sich in der neuen Umgebung sicher fühlen, gewöhnen sich besser ein, werden seltener krank und sind auch sonst weniger anfällig. Dies lässt sich mit dem Bindungsverhalten kleiner Kinder erklären (vgl. Laewen/Andres, 1989, S. 32).

Eingewöhnung hat jedoch auch etwas mit dem Alter des Kindes zu tun: Zwischen dem achten und zwanzigsten Lebensmonat ist der Übergang in die Fremdbetreuung für das Kind häufig schwieriger als vorher oder nachher, da die Kinder in dieser Zeit bereits in der Lage sind, feste Bindungen zu bekannten Personen einzugehen. Sie haben jedoch noch nicht das Urvertrauen erlangt, dass vertraute Personen, die weg gehen auch zurück kommen. Daher reagieren sie auf fremde Personen mit dem so genannten "Fremdeln". Das bedeutet nicht, dass Kinder in diesem Alter nicht von "Fremden" betreut werden sollen, sondern, dass eine gute Eingewöhnung in dieser Zeit besonders wichtig ist.

Natürlich ist die Eingewöhnung auch vom Charakter des Kindes abhängig. Einige Kleinkinder lassen sich leichter eingewöhnen als größere Kinder. Hier vertraue ich gerne auf die Aussage der Eltern. Sie selbst kennen ihr Kind am besten und wissen, was sie ihrem Kind zutrauen können.